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Sonntag, 13. Oktober 2013

TERRA SF 121 - K. H. Scheer : Eliteeinheit Luna Port


Karl Herbert Scheer : Eliteeinheit Luna Port
ZBV Band 08
TERRA SF 121, 10.06.1960
gekürzter Nachdruck des gleichnamigen Leihbuchs von 1958
Titelbild : Johnny Bruck


Das Space-Department, oberste Instanz, für die Raumfahrt des Planeten Erde, hatte einmal den Fehler gemacht, die Geheime-Wissenschaftliche-Abwehr nicht zu informieren. Eine Meldung von höchster Bedeutung läuft so rechtzeitig im Hauptquartier der GWA ein, daß ein Mann zu stöhnen beginnt und eine gigantische Maschinerie in größter Eile zum Anlaufen gebracht wird. Major Thor Konnat, Spezialagent der GWA, erhält Befehle, die Ihn an die Grenze seines Fassungsvermögens bringen. Eine hochqualifizierte Eliteeinheit der Mond-Garde erhält einen neuen Kommandanten, der nach den Ausbildungsprinzipien dieser Spezialsoldaten härter als Edelstahl und vorausschauender als Einstein sein muß. Ein Mann wird gedrillt. Ein unbarmherziges Geistestraining unter Hypnose-Schulung vermittelt ihm plastische Bilder von Gegenständen, die er niemals persönlich gesehen hat.

Ein Überwachungskreuzer der europäischen Mondflotte wird zu einer explodierenden Atombombe. Eine Forschungsexpedition verwandelt sich samt Spezialgerät in Überbleibsel, und die fähigsten Wissenschaftler der allmächtigen GWA stehen vor einem Rätsel. Da kommt ein junger Assistent der physikalischen Forschunqsabteilung auf eine Idee, die die führenden Männer der Staaten erblassen läßt. Was geschieht auf der kaum erforschten Rückseite des Mondes? Wer hat dort Werkanlagen erschaffen, zu deren Ausbau nach vorsichtigen Schätzungen mehr als zweitausend Milliarden Dollar erforderlich gewesen wären? Womit ist der Überwachungskreuzer vernichtet und eine Expedition verkohlt worden? Fragen über Fragen, die ein GWA Agent zur besonderen Verwendung zu lösen hat.

"Eliteeinheit Luna Port" ist ein ZBV-Roman, der alle bisherigen Werke dieser Reihe in den Schatten stellt. Großartig fundierte Utopie wird mit logischen, absolut wahrscheinlichen Details verflochten, das es keinem Leser möglich sein kann, diesen atemberaubenden Roman vorzeitig zur Seite zu legen.
Klappentext des BALOWA-Leihbuchs

Stark gekürzt, das merkt man, aber trotzdem noch ein typischer Scheer. Die ZBV-Romane gehen jetzt weg von einfachen Agentenromanen im Bond-Stil und werden zu gelungener Space Opera. Lesenswert, selbst gekürzt.

Übrigens sagte ich doch beim letzten ZBV-Roman, daß KHS die Gelbe Gefahr nicht kennt. Und prompt taucht dieser Begriff explizit hier im Roman auf. Aber, wie ich früher bereits schrieb, gemünzt auf politische Systeme, nicht auf Menschen. Auch hier werden die damaligen politischen Gegenspieler des Westens, Asien ebenso wie Sowjetrußland, auch als politische Systeme gezeigt, die Menschen hingegen sind den amerikanischen GWA-Agenten vollkommen gleichberechtigt. Dieses globale Denken macht die ZBV-Romane auch ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung noch lesbar und hebt sie deutlich vom damaligen Durchschnitt ab.

2 Kommentare:

  1. K.H.Scheer bekommt die Ehre eines hervorgehobenen Autorenfeldes. Das unterstreicht seine Bedeutung für Serie und Verlag.

    Wieviel wurde denn gekürzt? Hat das Heft die Hälfte des Leihbuchumfanges oder noch weniger? Und was wurde gestrichen, ohne die Handlung zu sehr zu beeintächtigen. Leider besitze ich kein einziges Leihbuch um mal vergleichen zu können.

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  2. Es wurde massiv gekürzt, es fehlen ganze Passagen.
    Allerdings ist ein Vergleich mit einem Leihbuch nur eingeschränkt sinnvoll.
    Meiner Meinung nach ist die TERRA-Heftform schon von KHS autorisiert. Zum damaligen Zeitpunkt sah er meiner Meinung nach (ist Spökenkiekerei, geb' ich zu) ZBV als einfache Unterhaltungsserie an. Die ihm zwar Spaß machte, aber die er nicht für bedeutend hielt.
    Erst bei der Überarbeitung Jahrzehnte später entstand die endgültige Fassung, die dann auch diejenige ist, die man lesen sollte.

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