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Samstag, 19. Januar 2013

Dirk van den Boom : Ein Lord zu Tulivar



Dirk van den Boom : Ein Lord zu Tulivar
Atlantis-Verlag 2012
Titelbild: Tony Andreas Rudolph
Hardcover (laminierter Pappband) mit Lesebändchen, ca. 240 Seiten, 14,90 €
auch als Paperback erhältlich


Hauptmann Geradus Kathain war ein Held, der seinem Reich in einem schier endlosen Krieg treu gedient hat. Als er nach dem Sieg seinen verdienten Lohn erwartet, wird er ein Opfer jener Kräfte, die in dem berühmten Helden eine Bedrohung ihrer politischen Ziele sehen. Statt mit Reichtümern überhäuft zu werden, schiebt man den Hauptmann in die entfernteste, kleinste und ärmste Provinz ab, in der Hoffnung, dass er dort versauern möge. Resigniert und nur noch vom Bedürfnis nach Ruhe und Frieden beseelt, akzeptiert Geradus Kathain diesen kargen Lohn. Doch als er antritt, der Lord zu Tulivar zu werden, merkt er rasch, dass die Vergangenheit ihn nicht los lässt - und dass sein neues Amt seine ganz eigenen Herausforderungen bereit hält.
Mehr als diesen Klappentext möchte ich vom Inhalt auch nicht verraten, denn das Buch liest sich gut und hat seinen eigenen Charme.

Allerdings : Ich hatte mehrfach das Bedürfnis, dem Autor "Show, don't tell !" zu mailen. Denn das Buch ist knapp, oft wird berichtet, was geschehen ist. Im Gegensatz zu dem heutigem Fantasy-Standard, im dem ein derartiger Berichtsstil verpönt ist. Das war nicht immer so, "Ein Lord zu Tulivar" liest sich wie ein Fantasy-Roman aus den 70er Jahren.

Zeitgenössische Fantasy zeigt, wenn nicht alles, so doch sehr viel. Ein berichtender Satz wird durch zwei, drei, vier oder mehr Seiten Schilderung ersetzt, was dem Stimmungsbild zugute kommt und auch eine deutlich verstärkte Tiefe der Protagonisten ergibt. Aber das ist auch der eigentliche Grund, warum Fantasy-Romane heutzutage hauptsächlich als Ziegelstein daherkommen : Wenn man möglichst viel möglichst detailliert darstellen will, braucht man eben den Platz. Das ist nicht jedermanns Sache, viele Leute haben sich unter anderem aus diesem Grund von der Fantasy verabschiedet.

Diboos Fantasy-Erstling dagegen ist relativ schmal und kondensiert. Wie oben angemerkt, werden die Ereignisse geschildert, nicht im Detail ausgewalzt. Dies ist zunächst irritierend (zumindestens für mich), man ist doch den epischen Stil kontemporärer Fantasy gewohnt. Hat man sich aber erst einmal reingelesen und auf eben diesen klassischen Stil eingelassen, so hat man ziemlich viel Spaß mit dem Roman. Dies gilt inbesondere im Hinblick auf die heiße Sexszene auf Seite … .

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