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Mittwoch, 4. Januar 2012

Rettungskreuzer Ikarus 7-12





Sylke Brandt : Netzvirus
Irene Salzmann : Das Janus-Elixier
Dirk van den Boom : Seer'Tak City-Blues
Dirk van den Boom : Aufstand der Toten
Martin Kay : Die Erleuchteten
Irene Salzmann : Verschollen im Nexoversum


Die Gegenspieler von Sally McLennane aus den Reihen des Raumkorps versuchen, sie jetzt mit Brachialgewalt zu eliminieren. Dazu schleusen sie einen Virus in das Computernetz von Vortex Outpost ein und heuern gleichzeitig eine Söldnerarmee an, die den Außenposten und Sitz Sally Sally McLennanes zusammen mit ihr zerstören sollen. Die Crew des Rettungskreuzers interveniert.
Auf Cerios III ist eine Epidemie ausgebrochen, ein Forschungsprojekt zur Unsterblichkeit hat erhebliche Nebenwirkungen. Auch Jason und Shilla befinden sich auf dem Planeten, als die Ikarus ankommt kämpfen sie zusammen mit der Crew gegen die Seuche. Am Ende ist die Krankheit besiegt, drei Unsterbliche, die eben wegen dieser Unsterblichkeit Überträger dieser Krankheit sind, werden auf einen Geheimplaneten des Raumkorps verfrachtet. Ein vierter Unsterblicher ist verschollen.
Nach den Ereignissen um das Netzvirus ist Sally McLennane zur Corpsdirektorin aufgerückt und Captain Sentenza wird Chef der Rettungsabteilung. Als solcher gefällt es ihm gar nicht, daß er gezwungen ist, zusammen mit Sonja DiMersi auf eine Mission für den Geheimdienst aufzubrechen. Ihr Ziel ist die Freistadt Seer'Tak City, dort treffen sie wieder auf Jason und Shilla. Es stellt sich heraus, daß Kronprinz Joran zusammen mit dem vierten Unsterblichen und hiesigen Kriminellen eine Invasion vorbereitet. Die Outsider, vor denen die Ikarus-Crew bereits gewarnt wurde, gedenken in das von der Menschheit besiedelte Gebiet einzufallen. Sie verhindern das, im Verlauf der Kämpfe wird das erst in "Netzvirus" neu eingeführte Besatzungsmitglied der Ikarus, die Grey An'ta, getötet. Bei der Raumschlacht gegen ein Schiff der Outsider werden Jason und Shilla in den Seer'Tak-Sonnentransmitter (!) gezogen und in ein fremdes Universum verschlagen.
Bei einem Rettungseinsatz trifft die Ikarus-Crew auf die "Erleuchteten", eine fanatische Sekte klassischen Zuschnitts.
In der Zwischenzeit erkunden Jason und Shilla die Gegend des Weltraums, in die sie der Seer'Tak-Sonnentransmitter verschlagen hat. Die dortigen Völker werden von einer Macht namens "Nexus" unterdrückt und in ihrer technologischen Entwicklung gehemmt.

Das erste Drittel des Zyklus ist vorbei, die Figuren sind weitestgehend eingeführt. Wie man auch den Inhaltsangaben entnehmen kann, sind die Parallelen zu Perry Rhodan deutlich. Was nicht wirklich verwunderlich ist, schließlich ist PR ja nach 50 Jahren praktisch schon ein Fundament der deutschen SF. Wie bereits früher beim Vergleich Gucky / Thorpa gesagt, gereicht es der Ikarus-Serie aber nicht zum Nachteil, auch bei den Sonnentransmittern gelingt es Dirk van den Boom, sich von PR abzusetzen. Insgesamt empfinde ich die bisherigen 12 Romane als gelungene Action-SF, literarisch deutlich besser als PR. Das ist aber auch kein Wunder : 12 Romane erscheinen bei PR binnen 3 Monaten, die 12 Ikarus-Bände benötigten dafür 3 Jahre. Da kann man auch länger an den Texten feilen.

Aber gerade der Doppelroman von Dirk van den Boom zeigt auch die Grenzen von "Rettungskreuzer Ikarus" auf. Die Serie erfindet die SF nicht neu und bleibt als SF-Action-Serie innerhalb der Grenzen, die beispielsweise "Star Trek" abgesteckt hat. So ist Kronprinz Joran in seinem Irrsinn und seinen Folterphantasien zwar gut und relativ tiefgehend dargestellt, die möglicherweise komplexere Motivation einer solchen Persönlichkeit wird jedoch nicht ausgelotet. Auch die Folterszenen an Sonja DiMersi und An'ta sind gut, aber relativ oberflächlich, lange nicht so eindringlich und berührend wie einige Szenen von Gunter Arentzen. Hier bleibt die Serie deutlich unter ihren Möglichkeiten was die Darstellung von Personen angeht. Dagegen fällt bereits in den ersten 12 Bänden auf (und das wird in der Folge noch verstärkt), daß die Darstellung und Beschreibung von Machtstrukturen, seien es Staatengebilde oder Gemeinschaften, deutlich differenzierter und komplexer als man es gemeinhin gewohnt ist in die Serie einfliessen. Darauf werde ich in der Zukunft noch detaillierter eingehen.

Die Titelbilder der Ikarus-Serie sind ein eigenes Thema. Ich habe hier die Sammelbände in der ersten Zeile, darunter die eBooks und darunter die Originalausgaben aus dem Atlantis-Verlag dargestellt. Ich finde, daß die Cover der eBooks ganz besonders gut gelungen sind und Romaninhalt ebenso wie das Feeling der Geschichte brilliant rüberbringen. Ich halte sie für deutlich besser als die Ikarus-Paperbackcover, allerdings geht ein bißchen das spezielle Ikarus-Flair, das die Paperbacks vermitteln, unter. Wobei das bei einigen wirklich grauenvollen Titelbildern wie etwa dem zu Band 12 auch ganz gut ist.

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