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Freitag, 6. Januar 2012

Rettungskreuzer Ikarus 16-18




Irene Salzmann : Ansarek
Sylke Brandt : Das Anande-Komplott
Martin Kay : Präludium

Im Nexoversum stoßen Jason und Shilla auf die Widerstandsgruppe "Ansarek" und übernehmen dort die Führung.
Doktor Anande werden seine illegalen Gen-Experimente, die aus seinem Gedächtnis gelöscht sind und an die er sich nicht mehr erinnern kann, vorgeworfen. Die Leute um Prinz Joran versuchen, mit einem inszeniertem Gerichtsprozeß die Ikarus-Crew zu diskreditieren.
Joran und seine Outsider-Freunde versuchen ein neues Sternentor zu errichten, um die Invasionsflotte schneller aus dem Nexoversum in die Menschheitsgalaxis transportieren zu können. Die Sentenza und DiMersi, die zusammen mit dem Rest der Ikarus-Crew dem Geheimdienst unterstellt wurden, versuchen dies zu verhindern. It failed.

Die verschiedenen Handlungsebenen, die einerseits im Nexoversum und andererseits in der Heimatgalaxis spielen, sind ein schriftstellerischer Kniff, der sich insbesondere bei den Perry Rhodan-Bänden 650-1000 als sehr fruchtbar herausgestellt hat. Dort wurden die Ereignisse auf Terra und auf der SOL, später der BASIS, abwechselnd beschrieben und brachten eine ganz eigene Dynamik in die Serie. Auch hier, bei Rettungskreuzer Ikarus, bieten diese beiden Handlungsebenen den Autoren die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Stile innerhalb einer Serie zu pflegen. Die Geschichten, die im Nexoversum spielen, sind ganz anders als die mit der Menschheitsgalaxis als Setting. Man (bzw. frau) kann hier wesentlich stärker fabulieren, alte ausgestorbene Völker mit ihrer Technologie einbringen, ohne in Widerspruch zu bestehenden Strukturen zu kommen.

Während "Ansarek" klassische SF im besten Sinne ist, wird uns mit "Das Anande-Komplott" von Sylke Brandt ein reiner Gerichtsthriller vorgesetzt. Die vorhandenen SF-Elemente sind hervorragend in eine allseits bekannte Detektivgeschichte integriert, die die Autorin spannend und intelligent erzählt. Bemerkenswert fand ich die tiefergehende Beschreibung der einzelnen Mitglieder der Ikarus-Crew, für die sich Sylke Brandt ausreichend Zeit nimmt. Hat mich so ein bißchen an ähnliche Geschichten von Asimov erinnert, habe ich sehr genossen.

Die beiden Rettungskreuzer werden dem Geheimdienst unterstellt - mir gefiel diese Wendung nicht. Davon abgesehen liegt hier wieder einmal ein wahnsinnig spannender Action-Roman vor, etwas, das Martin Kay aus dem ff beherrscht. Den deus ex machina, mit dem am Ende die letzten 20 Seiten resettet werden, hat er ausnehmend gut ge- und beschrieben. So gut, daß ich, der ich solche Resets so überhaupt nicht mag, keine Probleme damit hatte. Der Roman leitet mit einem Paukenschlag in die zweite Phase der Auseinandersetzungen mit Joran und seinen nichtmenschlichen Verbündeten ein und man kann von den Folgeromanen noch einiges erwarten.

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