Seiten
▼
Samstag, 24. Dezember 2011
Stefan Burban : Düstere Vorzeichen
Stefan Burban : Düstere Vorzeichen
Der Ruul-Konflikt #2
Atlantis-Hardcover 2010
250 Seiten
Im Jahre 2140 hat die Menschheit mehr als sechzig Sonnensysteme kolonisiert und lebt mit dem Großteil ihrer Nachbarn in friedlicher Koexistenz, in der Handel und Diplomatie im Vordergrund stehen. Nur die Ruul, eine rätselhafte und aggressive Nomadenrasse, greifen immer wieder entlegene Kolonien an. Um dieser Bedrohung Herr zu werden, baut die Terranische Flotte mit der TKS Lydia den Prototyp einer völlig neuen Klasse von Kriegsschiffen, die den endlosen ruulanischen Angriffen Einhalt gebieten soll. Doch bereits auf dem Testflug kommt es zu einer Katastrophe, die verheerende Auswirkungen auf die Zukunft aller Völker haben wird … (Klappentext)
Die Katastrophe besteht in einer durch Sabotage begünstigten Übernahme des Schiffs durch die Ruul, bei der die Menschen reihenweise sterben. Wer der Verräter ist und wie Captain DeCarlo sein Schiff wiedererobert, sei hier nicht verraten, obwohl beides dem SF-Fan schon recht bald klar sein sollte.
Dieses Buch ist gut und nicht gut zugleich, beides aus genau dem gleichen Grund. Gut, weil es wahnsinnig spannend geschriebene Military SF ist und man sich gar nicht davon losreißen kann. Nicht gut, weil es genau und nur wahnsinnig spannend geschriebene Military SF ohne tiefergehenden Anspruch ist. Die MilSF von Mike Resnick, Jack Campbell oder David Weber ist da schon deutlich weiter. Hat man sich darauf aber eingestellt, erwartet den geneigten Leser ein angenehmes und packendes Lesevergnügen.
Stefan Burban ist kein Anfänger, er kennt seine Klassiker. Ich allerdings auch, und so wurde ich auf Seite 18 stutzig, als der MAD-Agent Coltrov vorgestellt wurde. Und siehe da, es gibt tatsächlich einen Vorläufer zu "Düstere Vorzeichen". In seinem Roman "Tödliches Kreuzfeuer" (Langlhofer 2008) erzählt Burban die Ereignisse auf dem Mars, die ursächlich für die Entwicklung des neuen Trägerschiffes waren. Man muß den Roman nicht kennen, in klassischen Wendungen erzählt der Autor innerhalb von "Düstere Vorzeichen" sehr schön die damaligen Ereignisse. Wahrscheinlich ist er als Erstling auch deutlich weniger gut als der vorliegende Atlantis-Roman, ich werde darüber berichten, nachdem ich ihn mir besorgt habe.
Insgesamt gesehen ist "Düstere Vorzeichen" wieder einmal ein gelungenes Atlantis-Hardcover, eine Reihe, die sich in meinen Augen binnem kurzem als echtes Qualitätssiegel auf dem deutschen Markt entwickelt hat. Ich als Abonnent bin bisher von keiner Ausgabe enttäuscht worden, auch dieser Roman von Stefan Burban ist herausragend in seinem Genre-Segment. Es sollen noch zwei weitere Romane kommen, einer demnächst und der abschließende Band Anfang 2012. Ich freue mich schon drauf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen