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Montag, 19. Dezember 2011
Brandon Sanderson : Nebelgeborene-Trilogie
Brandon Sanderson : Kinder des Nebels (Mistborn)
Heyne 52336, München 08/2009 (2. Auflage)
Deutsche Erstausgabe 895 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Michael Siefener
Seit über eintausend Jahren ist die Welt von Asche bedeckt und ein unsterblicher Herrscher regiert über das versklavte Volk der Skaa. Doch der Nebel erweckt geheimnisvolle, magische Kräfte in einigen Auserwählten. Kräfte, die in einem dieser Nebelgeborenen einen unglaublichen Plan heranreifen lassen : Den obersten Herrscher zu stürzen ... (Klappentext)
Nachdem ich so positiv von Elantris überrascht worden bin, griff ich zu, als ich bei Thalia den nächsten Sanderson-Ziegelstein sah. Um es vorwegzunehmen : ich wurde ebenso positiv überrascht wie bei Elantris, dieser Roman hat die gleichen Vorzüge, die ich dort schon an Sandersons Schreibe bewundert habe. Auch wenn wir es hier mit einer ganz einfachen jugendliche-Heldin-kämpft-gegen-das-Imperium-Roman zu tun haben, so ist die Ausführung doch superb. Wie er im Nachwort schreibt, war sich Sanderson auch (im Gegensatz zu David Weber) bewusst, daß Frauen anders sind und hat versucht, dies auch darzustellen. Ist zwar imho nur eingeschränkt gelungen, andererseits wer bin ich, daß ich als Mann darüber urteile ? Egal, die Geschichte ist zwar Standard, aber gut erzählt, der Sturz des Imperators und der Tod des Helden am Ende wurde spannend vorbereitet. [Spoiler ? Welche Spoiler ???]
Ebenso wie bei Elantris ist auch bei den Nebelgeborenen-Geschichten das Magie-System bemerkenswert. Strikt logischen Regeln folgend überrascht uns Sanderson mit einem vollkommen neuen System, bei dem magische Kräfte durch den Verzehr von Metallen zustande kommen. Dieses System in seiner Gänze ist weder den Protagonisten noch den Lesern zu Beginn des Romans klar, sondern wird im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt und durch neue Metalle ergänzt. Ich habe die Beschreibungen der Anwendung magischer Fähigkeiten in dieser Trilogie genossen.
Brandon Sanderson : Krieger des Feuers(The Well of Ascension)
Heyne 52337, München 02/2010
Deutsche Erstausgabe 990 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Michael Siefener
Weiße Nebel verhüllen die Welt und Asche regnet vom Himmel. Lange Zeit regierte der Oberste Herrscher über das versklavte Volk der Skaa, bis eine Schar von Rebellen, Nebelgeborene mit den magischen Kräften der Metalle, den Tyrannen gestürzt und die Skaa befreit haben. Doch mit dem Tod des Obersten Herrschers regt sich ein noch dunkleres und älteres Grauen in den Nebeln der Welt ... (Klappentext)
Nachdem der Oberste Herrscher gestürzt ist, machen sich Vin und Elant daran, das Reich neu aufzubauen, wenigstens halbwegs demokratisch zu regieren. Es gelingt nicht. Sie werden von allen Seiten von machthungrigen Oppositionen attackiert, mit Waffen ebenso wie politisch. Gerade diese politischen Aktionen führt Brandon Sanderson seitenweise aus und macht dadurch aus einem trivialem Thema eine wesentlich kompliziertere Geschichte. Denjenigen, die mehr auf politische Winkelzüge denn brutale Schwerthiebe stehen, kann man dieses Buch durchaus empfehlen, wenn auch letzteres nicht zu kurz kommt.
Brandon Sanderson : Herrscher des Lichts (The Hero of Ages)
Heyne 52338, München 05/2010
Deutsche Erstausgabe 991 Seiten
Aus dem Amerikanischem von Michael Siefener
Wer ist der Held aller Zeiten? In einem Land, in dem es Asche regnet und das von Erdbeben erschüttert wird, stürzte einst eine Schar von Rebellen den tyrannischen Obersten Herrscher. Das Letzte Reich brach zusammen, und einer der Rebellen wurde zum neuen König ernannt. Grausame Kriege ließen das Reich jedoch nicht zur Ruhe kommen, und die Anführerin der Rebellen, die mit den magischen Kräften der Metalle begabte Nebelgeborene Vin, machte sich auf die Suche nach der sagenumwobenen Quelle der Erhebung, wo sie dem uralten Grauen namens Ruin begegnete. Seitdem lastet ein tödlicher Fluch auf dem Land, und für Elant und Vin bleibt nur noch eine Möglichkeit, das Schicksal aller Menschen zu wenden: Sie müssen die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit aufdecken, damit der Held aller Zeiten offenbar werden kann … (Klappentext)
Der dritte Teil steht voll in der Tradition des Rätsellösens. Des Rätsels, das ab der ersten Seite des ersten Bandes nach und nach aufgebaut wird. Diese Konsistenz der Trilogie hat mir ausnehmend gut gefallen. Ebenso gefallen hat mir, das es Sanderson im dritten Band auch gelingt, die situative Düsternis, die den ersten beiden Bänden fehlte, aufzubauen und dem Leser deutlich zu machen. Trotzdem bleibt Sanderson ein positivistischer Autor, Dystopien liegen ihm nicht. Das merkt man an seiner Schreibe, seinem Stil, und kann sich als Leser darauf verlassen, daß es ein Happy End gibt. Für die Welt jedenfalls, nicht für die Helden. Vin und Elant sterben in diesem Band, geben ihr Leben für die Befreiung der Welt hin. Das metaphysische Ende von Vin, die nach ihrem Tod als göttliches Wesen beginnt, über die Welt zu wachen, tut ein übriges, um den Roman rund zu machen und die Trilogie über die Nebelgeborenen sauber abzuschließen.
Fazit : Eine sehr empfehlenswerte Fantasy-Trilogie mit gelungenen Ideen in einem interessantem Setting. Ich persönlich fand sie so gut, daß ich mir über Bandon Sandersons Homepage die amerikanischen Hardcover-Originale bestellt habe.
Links
Weitere Infos und Leseproben findet man hier bei Heyne
Auf Brandon Sandersons Homepage sind noch zusätzliche Informationen zu finden, etwa Deleted Szenes und Kommentare zu den einzelnen Kapiteln.
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