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Sonntag, 18. Dezember 2011
Achim Hiltrop : Gallaghers Mission
Gallaghers Mission
Gallaghers Sturm
Gallaghers Schlacht
Gallaghers Sieg
Krise auf Simirus
Atlantis Hardcover 2011
Clou Gallagher ist ein Draufgänger und Abenteurer. Nach einer Intrige auf Kerian muß er flüchten und verdingt sich und sein Schiff Trigger als Söldner. In "Gallaghers Sturm" deckt er die kriminellen Machenschaften von Admiral Weldrak und dem Hohen Lordrichter von Kerian auf. In "Gallaghers Schlacht " verteidigt er das bedrohte Sonnensystem Oea gegen eine Invasionsflotte vom Planeten Symirus. In "Gallaghers Sieg" schließlich vermittelt er einen Frieden zwischen der Erde und dem symirusischen Kaiser. (Klappentext lt. den Gallagher-Chroniken)
Achim Hiltrop ist Star Wars-Fan. Nicht nur hat er alle Filme in den verschiedensten Versionen mehrfach gesehen und die Bücher gelesen, Figuren und sonstige Memorabilia bevölkern zusätzlich dazu noch seinen Schreibtisch und seine Wohnung. Dies schlägt sich auch in seinen Gallagher-Romanen nieder, der Held ist deutlich nach Han Solo modelliert. Dies fällt um so mehr auf, wenn man die klassischen Solo-Soloabenteuer von Brian Daley gelesen hat.
Doch damit erschöpfen sich die Reminiszenzen an Star Wars bereits. Als Partner hat Clou Gallagher nicht etwa irgendeinen Außerirdischen, sondern sein Schiff, dessen KI im Laufe der Zeit durch Erweiterungen und Updates ein Bewusstsein bekommen hat. Trigger, so der Name der KI, hat dabei eine eigene Meinung und einen sehr trockenen Humor, ihr werden von Achim Hiltrop ziemlich lakonische Kommentare in den Mund gelegt. Dadurch wird das Geschehen aufgelockert, ohne daß es in primitives Blödeln ausartet.
Die Romane sind über Jahre entstanden und mehrfach vom Autor überarbeitet worden. Das merkt man ihnen auch an, sie lesen sich sehr flüssig wie aus einem Guß. So kommt die Zerrissenheit des Protagonisten Clou Gallagher deutlich zum Ausdruck. Bestes Beispiel dafür ist die Szene in "Gallaghers Sturm", in der zwei Geiseln erschossen werden. Die erste durch einen Unfall, die zweite von Gallagher selber, um Admiral Weldrak zum Reden zu bringen. Das Universum des Achim Hiltrop ist eben kein nettes Hollywood-Ensemble, sondern eher mit düsteren Independent-Filmen vergleichbar. Deutlich wird diese leicht resignierende Weltsicht nochmals in der angehängten Kurzgeschichte, in der der Mißbrauch von Medien zum Tod eines Freundes von C.G. führt.
Man könnte noch viel über diese erste Gallagher-Trilogie schreiben. Etwa über Starafar, der nach einem Unfall von einem defektem Lebenserhaltungssystem zum Kampfjäger-Cyborg "umgebaut" wurde. Über die Verlustängste von Trigger, als Gallagher heiratet und seine Frau ein Kind bekommt. Über die kurz und knapp, aber präzise und innovativ beschriebenen Außerirdischen. Oder über die sich wesentlich unterscheidenden Plots, in denen Achim Hiltrop Gallagher den einfachen Draufgänger ebenso wie den Diplomaten geben lässt. Aber das würde zuviel von der Spannung wegnehmen, besser ist es doch, das Buch selber zu lesen. Was ich auch jedem Fan von Space Operas nur empfehlen kann. Dies um so mehr, als die Atlantis-Hardcover-Ausgabe sauber gebunden, mit Lesebändchen und einem sehr ansprechenden Cover daherkommt. Ich hoffe nur, daß die anderen beiden Gallagher-Trilogien demnächst ebenfalls in einer derartigen Aufmachung herauskommen.
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