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Mittwoch, 21. Dezember 2011
Gelesen im Januar 2011
Mike Resnick : Flaggschiff (Starship: Flagship)
Bastei-Lübbe 23350, Köln 2011
Aus dem Amerikanischem von Thomas Schichtel
Der abschließende Band des Wilson-Cole-Zyklus. Die Rebellen um Wilson Cole versuchen in einem Kommandounternehmen Deluros VIII anzugreifen, kommen in eine Invasion Außerirdischer und stellen sich in den Dienst der Flotte der Menschheit.
Ein unbefriedigender Abschluß eines guten Zyklus. Wenn auch im Verlauf des Romans einige gute Szenen enthalten sind, ist die Auflösung doch unschön. Die menschliche Gesellschaft und ihre Probleme, die überhaupt erst die Meuterei von Wilson Cole hervorgerufen haben, wird ignoriert, der Roman bewegt sich auf einem sehr oberflächlichem Level. Da kann auch der Teil, in dem sich Wilson Cole aka Mike Resnick mit dem "Foltern für das Gute" auseinandersetzt, nicht mehr viel rausreißen. Schade.
Jack Campbell : Fluchtpunkt Ixion (The Lost Fleet - Courageous)
Bastei-Lübbe 23351, Köln 2011
Aus dem Amerikanischem von Ralph Sander
Der dritte Band um John Geary und die Verschollene Flotte. Sie versuchen weiter, das Territorium der Allianz zu erreichen, werden aber durch das Syndikat daran gehindert. Aber anscheinend mischt sich jetzt außerdem noch eine dritte Kraft ein und manipuliert die Wurmlöcher ...
Nachdem in den ersten beiden Bänden die Auseinandersetzung mit der Militärstruktur der Allianz im Vordergrund stand, ist Fluchtpunkt Ixion eher ein etwas ruhiger Roman, den Campbell benutzt, um die Bühne für die folgenden Ereignisse bereit zu machen. Nett zu lesende MilSF, ich bin mal auf die Fortsetzungen gespannt.
David Weber : Nimue Alban
Die Invasion / Caylebs Plan (By Heresies Distressed)
Bastei-Lübbe 23348 / 23349, Köln 2010/2011
Aus dem Amerikanischem von Ulf Ritgen
Der dritte Band des Nimue-Alban-Zyklus, wie die beiden vorherigen von Bastei-Lübbe auf zwei Bände aufgeteilt. Die Bände haben 500 bzw. 400 Seiten, die Aufteilung ist also im Interesse der Handhabbarkeit zu begrüßen. Nimue Alban alias Merlin Athrawes versucht Kaiser Cayleb und seine Kaiserin Sharleyan im Kampf gegen die korrupte Kirche zu unterstützen. Detailliert werden die weiteren Ereignisse geschildert, wie man das von Weber eben gewohnt ist. Diesmal mit einem hohem Kitsch-Faktor, also nix für hartgesottene TTT-Fans.
John Scalzi (Hrsg.) : Metatropolis
Heyne 52684, München 2010
Aus dem Amerikanischem von Bernhard Kempen
Fünf Erzählungen amerikanischer Autoren (Jay Lake, Tobias S. Buckell, Elizabeth Bear, John Scalzi, Karl Schroeder) über die Megacities der Zukunft. Ziemlich langweilig und wenig innovativ, das habe ich vor Jahrzehnten schon bei Niven / Pournelle im Roman "Todos Santos" spannender, innovativer und besser gelesen. Alleine Karl Schroeder sticht hier heraus, der dem abgelutschtem Topic "Leben im Cyberspace" tatsächlich eine neue Nuance abluchsen kann.
Michael Marcus Thurner : Plasmawelt
Heyne 52758, Müncen 2011
Eine neue Geschichte aus dem Kahlsack-Universum, in dem Thurner schon Turils Reise angesiedelt hat. Diesmal geht es um den Planeten Marek mit seiner Plasmasäule und seiner sich über den Planeten bewegenden Megacity. Gramo Darn bzw. die fünfte Inkarnation des ursprünglichen Menschen kämpft gegen die Diktatur der herrschenden Klasse dieser Stadt.
Relativ schnörkellos, exotisch, aber der kreative Impact, der Sense of Wonder der ersten Kahlsack-Geschichte fehlt hier. Nichtsdestotrotz ein schöner Roman, angenehm zu lesen, man merkt das Potential, das in dem Kahlsack-Universum steckt.
Brandon Sanderson : Sturmklänge (Warbreaker)
Heyne 52713, München 2010
Aus dem Amerikanischem von Michael Siefener
In Hallandren, dem Reich des unsterblichen Gottkönigs, kehren die gefallenen Helden als Götter zurück. Ausgestattet mit den magischen Kräften der Farben und der Lebenshauche der Menschen, herrschen sie über das Land. Die junge Prinzessin Siri wird mit dem Gottkönig vermählt und lernt nun die fremdartige Welt der Unsterblichen kennen. Dabei stößt sie schon bald auf ein dunkles Geheimnis – denn einer der Götter hat ganz eigene, tödliche Pläne ... (Klappentext)
Nach Kinder des Nebels und Elantris das dritte Fantasy-Werk, das ich von Brandon Sanderson lese. Und wieder mit einem gänzlich anderen Magie-System, diesmal auf Farben basierend. Wieder sehr exotisch und spannend, diesmal aber mit der deutlichen Aussage, man möge doch bitte genauer hingucken, bevor man irgendetwas als gegeben hinnimmt. Hier wendet sich Sanderson deutlich gegen BILD und andere Stammtisch-Ideologen und -Idelogien. Lesenswert !
Gunter Arentzen : Ich, Killerin
Shutup-Verlag, Rülzheim 2010
Eine düstere Geschichte über Deutschland im Jahr 2098. Eine Auftragskillerin wird vom Geheimdienst der regierenden Konzerne benutzt, um andersdenkende Terroristen zu erledigen.
Actionbetont, extrem brutal, stellenweise pornographisch. Nichts für empfindsame Gemüter. Ich habe allerdings den Eindruck, daß diese Extreme in ihrer Gesamtheit in eine neue Qualität umschlagen. Von daher hat mir der Roman gefallen, auch wenn ich an mehreren Stellen schlucken musste.
Christoph Hardebusch : Missing in Action (Justifier 01)
Heyne 52718, München 2010
Ein Justifier-Team im Einsatz.
Schnörkelloser Action-Roman. Details siehe hier. Bemerkenswert die RPG-nahe Schreibe. Lesenswert !!
TCE : Kommandosache K. H. Scheer
Teil 1 : Sein Wort war gewaltig
Teil 2 : Raumfahrer, Piraten und Agenten
Terranischer Club Eden 2006
Eine brilliante Sammlung von Sekundärmaterial und -Artikeln zu Karl-Herbert Scheer. Nicht unkritisch (dem Autor der Rezension zur ZBV-Reihe kann ich nur sehr rudimentär zustimmen), aber sehr liebevoll. In dieser geballten Form allerdings nur etwas für KHS-Fans wie mich, jeder andere ist besser mit dem Werk von Heiko Langhans bedient. Sehr schön auch, daß neben modernen Artikeln auch Ausschnitte klassischer Fanzines enthalten sind. Die beigelegte CD habe ich noch gar nicht angesehen, da sind neben einer Titelbildgalerie auch Audio- und Video-Dateien enthalten, zusätzlich zu reich illustrierten Artikeln.
Dirk van den Boom & Oliver Naujoks (Hrsg.) : Weltraumkrieger
Ein Kurzgeschichtenband mit deutscher Military SF. Sehr schön ausgesucht von den beiden Herausgebern wird die deutsche Variante der MilSF detailliert dargestellt, ein unbedingtes Muß für MilSF-Fans. In diesen Kontext passt auch sehr gut die Millersche Geschichte aus dem Liaden-Zyklus, der ja seit neuestem vom Atlantis-Verlag weitergeführt wird. Mich zumindestens hat diese Story motiviert, mir einmal die Liaden-Romane zu besorgen. Auch ansonsten große Namen mit guten Geschichten, hierzu werde ich noch eine detaillierte Rezension hier im Blog veröffentlichen.
Christoph Maria Herbst : Ein Traum von einem Schiff
CMH erzählt seine Eindrücke von seinem Traumschiff-Dreh. Dabei geht er mit sich selbst härter ins Gericht als mit seinen Kollegen, das Buch ist ziemlich selbstkritisch. Und dabei absolut nicht gehässig, im Gegenteil, einige der auftretenden Personen werden extremst positiv beschrieben. Amüsant, wie man das von "Stromberg" eben auch erwartet, ist das Buch eine unbedingte Lesempfehlung, für den Stromberg-Fan ebenso wie für den dem Traumschiff Verfallenem.
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